Brücken, sofern sie nicht einfach Wasserläufe überspannen, definieren unter sich Un-Orte, Zwischen-Orte, neudeutsch vielleicht Meta-Orte. Für mich sind es interessante Orte. Die Konstruktion ist einsehbar, die Vergänglichkeit zeigt sich gnadenlos. Es ist zugig, staubig und es tropft von der Fahrbahn. Fast immer scheppern irgendwelche Übergangskonstruktionen im Takt der LKWs, das Unterbewusstsein signalisiert Bedrohung, aber auch Schutz.
Diese Orte sind überdacht, weisen also zumindest bei niedriger Überspannung kaum Vegetation auf, verdrecken mangels Reinigung durch Regen, ziehen aber genau aus diesem Grund Begehrlichkeiten auf sich, weil sie sich ideal als Lagerorte für alles Mögliche oder Unterstellplätze für Fahrzeuge eignen - die Straßenverwaltungen wissen ein Lied davon zu singen, benutzen sie aber selber genau so gerne als Baustofflager.
Nicht zuletzt sind diese Plätze belichtungstechnisch eine reizvolle Herausforderung.

seit 2010, wird fortgeführt

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